26.08.2013

Oliven und Olivenöle

In Kürze vorweg
Es gibt Olivenöle in allen Variationen und Preisklassen, doch wofür sollen Sie sich bei der riesigen Auswahl entscheiden? Warum soll man viel Geld für Olivenöl ausgeben, wenn es doch auch ein Bio-Olivenöl für 3,99€ im Discounter gibt? Ist der Unterschied wirklich so groß?
Italien ist natürlich nicht das einzige Land, wo gutes Olivenöl produziert wird, aber wir lieben das Land, die Menschen und natürlich das herrliche apulische Olivenöl.
Wie schon in anderen Artikeln berichtet, besitzen wir im Valle d’Itria ein Grundstück mit ca. 80 Olivenbäumen und haben 2011 unser erstes eigenes Olivenöl produziert. Unsere Erlebnisse und Erfahrungen würden wir gerne mit Ihnen teilen.

In unserem Blog möchten wir Ihnen zeigen, worauf es beim Olivenöl ankommt und Ihnen dadurch das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung näher bringen.

Alter knorriger Olivenbaum


Frischgeerntete Oliven

In der Provinz Bari werden ungefähr 40% des Olivenöls aus Apulien hergestellt. Dort stehen ca. 22 Millionen Olivenbäume auf 130.000 Hektar Land.
Die Region ist in verschiedene Bereiche des Olivenanbaus aufgeteilt. Durch die klimatischen Einflüsse und die unterschiedlichen Bodenverhältnisse sind einige Olivensorten in bestimmten Bereichen stärker vertreten.
So findet man z.B. im Norden die Olivensorte Coratina und Richtung Landesinneren vermehrt die Sorte Ogliarola.
Erntereif sind die Oliven schon wenn sie grün sind. Dann ist der Geschmack am intensivsten. Je dunkler sie werden, desto milder sind sie. Oft hängen an einem Baum noch grüne, andere verfärben sich aber schon. Die Mischung unterschiedlicher Reifegrade und Sorten macht den Geschmack des Olivenöls aus.

Die Pflege der Olivenbäume ist sehr arbeitsintensiv und kostspielig.

Für hunderte von Olivenöl produzierende Mühlen, den sogenannten ‘Frantoio’ ist die arbeitsintensivste Zeit von Ende Oktober bis Februar/März. Mit Hochdruck wird in diesen Wochen gearbeitet, um mit der Ernte der Oliven die besten Olivenöle der Welt zu produzieren.
Die Bauern in den ländlichen Gebieten sind nun jeden Tag in ihren Olivenhainen. Sie müssen sich beeilen, da man auch dort mit Frost und Schnee rechnen muss.

Schnee im Februar 2009
Da Oliven sehr empfindlich sind, werden sie entweder mit der Hand gepflückt oder es werden Netze darunter gelegt, in welche die Oliven fallen ohne beschädigt zu werden.
Die kleinste Beschädigung mindert schon die Qualität des späteren Olivenöls. Wie bei der Apfelernte setzt auch bei den Oliven der Fäulnisprozess sofort ein.
Die guten Eigenschaften (Vitamine und ungesättigte Fettsäuren), die ein qualitativ hochwertiges Olivenöl ausmachen,  gehen dadurch schnell verloren.

Die Ernte mit Hand oder Netzen ist natürlich sehr kostspielig, aber nur dieser Vorgang garantiert unter anderem auch ein einwandfreies Olivenöl.

Netze unten den Olivenbäumen
Oft werden Oliven auch mit Maschinen geerntet. Diese fahren durch die Reihen und reißen die Oliven von den Bäumen. Dabei ist eine Beschädigung unvermeidbar.
Durch diese Art der Ernte kann das Olivenöl zwar viel günstiger angeboten werden, ist aber von minderwertigerer Qualität.
Was nützt Ihnen die Ernährung mit Olivenöl, wenn dieses kaum Vitamine und ungesättigte Fettsäuren enthält?

Wenn die Oliven geerntet sind, müssen sie möglichst schnell zum ’Frantoio’ der Ölmühle gebracht werden. Zwischen der Ernte und der Pressung sollten höchstens 1-2 Tage liegen.
Je schneller sie verarbeitet werden, desto besser ist es für die Qualität. Denn schon nach 24 Std. beginnt sich die Qualität zu verschlechtern.


 
Oliven sind reif für die Ernte

Der besondere Wirkstoff Oleuropein

Die gesundheitsfördernden Wirkungen des Olivenöls sind in Deutschland seit längerem weitgehend bekannt. Doch wussten Sie schon, dass dafür der Wirkstoff Oleuropein zum großen Teil verantwortlich ist. Oleuropein ist ein antioxidativer Naturstoff der sowohl im Blatt, der Frucht als auch in der Rinde des Olivenbaums vorkommt. Die höchste Konzentration ist im Olivenblatt zu finden. Das Vorhandensein dieses Stoffes ermöglicht dem Baum, sich gegen Insekten und bakterielle Krankheiten zu schützen und dadurch ein sehr hohes Alter von bis zu 1000 Jahren zu erreichen. Diese wunderbaren Eigenschaften kann sich der Mensch auch zu nutze machen, um seinen Körper vor aggressiven freien Radikalen zu schützen. Gerade für Dermatologen ist der Wirkstoff sehr interessant, da er die Haut schützt, den Alterungsprozess verlangsamt und entzündungshemmend wirkt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen