26.08.2013

Hausbau - Beginn


...und so sieht es heute aus

So sah es vor Baubeginn aus...




 

 








Wie kommen wir an Strom?


Der Kanal für die Leitungen wird gefräst






Der Stromanschluss für unser Grundstück





Als erstes musste nun bei der Enel Strom beantragt werden.  Wir wollten aber keine Strommasten auf unserem Grundstück  (das ist in der Gegend weit verbreitet) haben, sondern lieber eine Erdleitung.  In einiger Entfernung oberhalb unseres Grundstückes stand ein Strommast und das wäre bestimmt kein Problem eine Leitung von dort zu uns zu verlegen – dachten wir! Da der Mast auf einem privatem Grundstück steht, musste der Nachbar um Erlaubnis gefragt werden, den Anschluss von seinem Mast zu verlegen. Das war zum Glück auch kein Problem.
Doch der 1. Antrag wurde von der Enel abgelehnt mit der Begründung: Ist nicht möglich. Erst nachdem unser Architekt im nächsten Antrag mitteilte, dass wir die Leitung auf eigene Kosten verlegen lassen würden, bekamen wir das OK.
Nun konnte endlich losgelegt werden, denn ohne Strom konnte der Bau auf unserem Grundstück ja auch nicht beginnen. Die Bauarbeiter mussten mit schweren Maschinen den Kanal herstellen, da der Untergrund sehr hart und felsig ist.

Trotz dieser aufwändigen Arbeit waren wir doch sehr erfreut und überrascht, dass die Verlegung der Erdleitung günstiger war als das Setzen der Strommasten.
Die Enel musste nur noch einen Kasten an unsere Mauer setzen und die Leitung anschließen.
Der Strom ist für Ausländer erheblich teurer als für Italiener und bei dem Anschluss  für landwirtschaftliche Gebäude sind die Kosten höher als für Wohnhäuser – wer soll das verstehen!  Den Antrag konnten wir zum Glück dahingehend noch ändern.

Nun ist es in Italien nicht möglich, während der Bauphase eine Rechnung online zu erhalten. Als wir im Januar da waren, klebte auf unserem Stromkasten ein Zettel, dass der Strom abgestellt ist. Die Enel hatte die Rechnung an die Baustellenadresse geschickt und da sie nicht bezahlt wurde (klar, wohnt ja auch noch niemand), den Strom abgestellt. Tja, andere Länder andere Sitten!
Es wundert uns schon, dass sie die Richtlinien nicht verändern. Gerade in Apulien gibt es viele Ausländer die ein Grundstück erwerben möchten, aber vor der Bürokratie zurückschrecken. Es würde vieles einfacher machen, wenn sie die Leute unterstützen, welche in die alten Gebäude investieren und sie erhalten wollen. 



Endlich geht es los



Die Gebäude werden vermessen





Am 02.07.2011 war es endlich so weit, die Gebäude wurden eingemessen.
Da wir nicht ständig vor Ort seien können, versprach Andrea uns das Zusenden von Fotos. Das klappte von Anfang an sehr gut und wir waren immer auf dem Laufenden.

Ein paar Tage später begannen sie den Boden abzutragen. Das war eine sehr aufwändige und anstrengende Arbeit, da der Untergrund hauptsächlich aus Felsgestein besteht.
Für das Ausheben des Pools benutzten sie einen Bagger, bei dem vorne ein Presslufthammer befestigt war. Man darf nicht vergessen, es war Mitte Juli und die Temperaturen lagen um die 35°C – Wahnsinn!

Mehr Felsen als Erde
Mein Mann hat eine Firma für Garten- und Landschaftsbau und dadurch ein besonderes Verhältnis zu Pflanzen. Deshalb sind die Olivenbäume für ihn auch etwas ganz Besonderes und sollten, wenn möglich alle erhalten bleiben. Für den Bau  musste der eine oder andere Baum umgepflanzt werden. Das konnten die Italiener zwar nicht ganz nachvollziehen, aber sie sind so einiges von den Ausländern gewohnt – die ticken halt anders! Und bitte bei der Hitze auch regelmäßig gießen -  hat auch  ganz gut geklappt.

Schwieriges Einmessen bei dem Untergrund












Das Fundament wird geschüttet




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im August ist in Italien Urlaubszeit und da wird nicht gearbeitet. Bei teilweise 40°C ist das auch nachvollziehbar. In dieser Zeit verbringen sehr viele Norditaliener ihren Urlaub in Apulien. Da herrscht reges Treiben in den Städten und an den Stränden.

Nachdem alle gut erholt aus dem Urlaub zurück waren, ging es im September dann mit dem Bau richtig los.
Nun wurde die Schalung gesetzt und das Fundament geschüttet. Wir waren zu der Zeit gerade in Apulien und konnten beobachten was für gewaltige Anstrengungen für diese Arbeit notwendig waren. 

Abends standen wir dann mit dem Plan auf der Baustelle und versuchten nachzuvollziehen, wo welcher Raum ist und wo sich später wohl unsere überdachte Terrasse befinden wird.
Es fiel uns sehr schwer, da die Gebäude versetzt zueinander stehen.

 

 

Die Maurerarbeiten beginnen







Nachdem Anfang Oktober mit den Maurerarbeiten begonnen wurde, ging der Baufortschritt sehr zügig vorran. Anhand der Fotos konnten wir ihn immer gut verfolgen. Der Architekt schickte uns auch viele Detailfotos, sodass wir sehen konnten, wo Armierungen eingebaut, Rohre und Kabel verlegt wurden.
Die Außenmauern (bei der Lamia) werden nicht wie bei uns aus Kalksandstein, sondern aus Porotonstein gefertigt. Bei der Lamia werden sie später verputzt und weiß gestrichen. Viele gaben uns den Tipp es doch rot zu streichen, was in Apulien sehr traditionell ist, doch dazu können wir uns noch nicht durchringen, vielleicht später.
Das Innenmauerwerk besteht aus Tuff-Stein, dieses ist ein poröser Naturstein, der sehr leicht ist und eine gute Dämmfähigkeit besitzt. Alle Steine werden vor Ort abgebaut und dadurch halten sich die Kosten auch im Rahmen.

Die Trulli-Außenmauern bestehen aus einem typischen weiß-bräunlichen Naturstein. Da uns diese so gut gefallen, werden auch im Inneren der Gebäude einige Wände damit verkleidet.


 


 

 

 


Dämmung und Naturstein




 



 





In Italien wird es nicht so kalt, eine Dämmung von 5cm reicht, das wurde uns von allen bestätigt. Naja, im Winter kann es schon kühl werden, aber wir wollten es auch als Kältedämmung im Sommer haben. Also machte mein Mann den Vorschlag doch Perlite zusätzlich als Dämmung zu nehmen. Doch damit stießen wir auf taube Ohren: Das gibt es in Italien nicht, das braucht ihr nicht und Schluß! Da sind wir ja mal gespannt.
Da wir den apulischen Baustil so lieben, werden alle Gebäudeecken, sämtliche Türen, Fenster und die Außentreppe mit einem hellen Naturstein verkleidet. Das ist ein spezieller Stein, der im Werk erst in Blöcke gesägt und anschließend gestockt und bossiert wird. Gerade bei diesen Steinen haben wir mehrmals betont, dass wir sie rustikal haben möchten. Nur was da als rustikal angesehen wird, war uns viel zu fein und glatt. Zurückgeben der Steine ging nicht, also wurde tatsächlich ein Mann abgestellt um sie mit Hammer und Meißel zu bearbeiten. Wir waren zu der Zeit gerade unten und konnten genau sagen, wie wir es haben wollten. Ich möchte nicht wissen, was die Handwerker von uns gedacht haben.



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